Gedichte
Hier finden Sie einige meiner Gedichte, die schon im Internet oder in gedruckten Anthologien (Sammelbände mit den Werken mehrerer Autoren) veröffentlicht wurden. Sie reimen sich in der Regel nicht, denn ich bevorzuge die freie Lyrik. Bei den ausgewählten Beispielen geht es um Gefühle und Kritik an dem Verhalten meiner Mitmenschen. Nicht immer ist meine Lyrik so düster, aber ich finde meine besseren Werke sind bislang die traurigen.
Am Fluss
Im Wasser spiegelt sich
Der Herbst meines Lebens
Zerzauste Träume schwimmen
Neben welken Blättern davon
Oder treiben schlafend
Auf der Oberfläche
Schillernd
In Novemberfarben
Und träumen
Noch einen Moment
Dass ich sie rette
Vor dem Vergehn
Im Wasser spiegelt sich
Der Herbst meines Lebens
Zerzauste Träume schwimmen
Neben welken Blättern davon
Oder treiben schlafend
Auf der Oberfläche
Schillernd
In Novemberfarben
Und träumen
Noch einen Moment
Dass ich sie rette
Vor dem Vergehn
Tintentränen
Es war an einem Tisch
aus dunklem Holz,
dort flossen Worte
aufs Papier
statt meiner Tränen.
Tintentränen
weinte ich um dich,
umhüllt
vom Kneipendunst
mit Popmusik
zur Untermalung.
Dein Herz erobern
wollte ich im Sturm,
doch er verwehte
meine Sprache
bis ich wortlos blieb
und leer.
Du liebst mich nicht,
es ließ sich
nicht mehr leugnen
in jener Nacht,
als Neumond war
und meine Hoffnung
starb.
Stumme Zeugen
In meinen vier Wänden
atme ich
einhundert Jahre
Vor dem Fenster
zum Hof
pausiert die Zeit
Eine Birke wiegt sich
im Wind
berührt zärtlich
bröckelndes Mauerwerk
Stumme Zeugen
eines
Jahrhunderts
Altersschwache Gebäude
vom letzten Weltkrieg
verschont
ergeben sich
dem Kapitalismus
Unter meinen Füßen knarrt
der Dielenboden
als wolle er
aufbegehren gegen
die Untaten der Menschheit
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